Gerhard Weissenbachers Zeichnungen sind weniger Fiktion als vielmehr die Transformation, ein neutraler Zwischenraum; sie haben ihre Umrisse im Anonymen, und wenn sie dem Erstaunen Raum geben, so nicht an ihnen selbst, sondern an der Leere, die sie umgibt, am Raum, in dem sie ohne Wurzel und Fundament stehen - die Sujets schimmern dunkel durch, lockend (...)
Gerhard Fischer
Das Bild bleibt, was es ist, ein Konstrukt, eine traumhafte Staffage, keine Imitation von Realität und auch die perspektivischen Räume sind in einer der Pop-Art eigenen Neigung zur Fläche gewandelt. Den Dingen auf den Grund gehen heißt also nicht unbedingt den realen plastischen Erscheinungen - Weissenbacher nennt seine Arbeit auch eine "Suche nach dem Archetypischen". (...)
Es ist sein scharfer, intellektueller Blick, er macht wenige Details, die eigentlich unspektakulär sind, zur Hauptsache: Rauchfänge, eine Mauer oder Bäume, die hinter einem Hügel stehen. Immer ist der Mensch in diesen leeren Landschaften mitzudenken: die kryptische Aussage über eine seiner Maximen "Reflexionen vom Menschen in den Dingen" klärt sich so erst nach langer Betrachtung.
Brigitte Borchhardt-Birbaumer
Jede Zeichnung eine Bestätigung dafür, dass das Werden, das Entstehen seine Zeit braucht. Viel Zeit. Damit sich Zeitlosigkeit breit machen kann. Damit Zeitgeist keine Rolle mehr spielt. (...) Weissenbachers Zeichnungen verleugnen das Geheimnisvolle nicht, geben es aber auch nicht preis. Die Distanz zum Durchschaubaren bleibt als Ungewisses unüberwindbar. Das latent Bedrohliche ist in der Perfektion der Ausführung - oder gerade deshalb - immer spürbar.
Manfred M. Lang